Immer mal wieder hört man, dass die Handgepäckeinschränkungen im Flugverkehr abgeschafft werden könnten. Spätestens seit dem Wochenende hat sich diese Hoffnung wieder einmal zerschlagen. So liest man in diversen Nachrichtenportalen über die angeblich verschärften Sicherheitskontrollen an Flughäfen. Hintergrund sind die am 01. März in Kraft getretenen Änderungen der EU-Richtlinie 185/2010. Die Richtlinie enthält Vorgaben zur einheitlichen Sicherheitsstandards im Luftverkehr, wie der Zugangskontrolle an Flughäfen, den zu installierenden Scannern und dem Vorgehen beim Überprüfen von Handgepäck. Die aktuellen Änderungen schreiben dabei entgegen der Berichterstattung keineswegs vor, dass jetzt auch Mobiltelefone separat gescannt werden oder Laptops durch zusätzliche Kontrollen zu prüfen sind. Vielmehr wird festgehalten, was vielerorts ohnehin schon Standard ist. Laptops und andere große elektronische Geräte sind aus ihren Taschen zu nehmen und ohne diese zu scannen. Das gibt dem Sicherheitspersonal die Möglichkeit einer ersten Sichtkontrolle. Ob Tablets oder Kameras auch aus dem Gepäck genommen werden müssen, ist erfahrungsgemäß flughafenabhängig. Ich hatte schon Kontrollen, bei denen wirklich alles rausmusste – inklusive den Mobiltelefonen und Laptopladegeräten. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, einfach alles separat auf’s Band zu legen, das spart nervige Nachfragen und Nachscans. Auch die Nachkontrolle, wenn doch mal ein Rechner in der Tasche vergessen wurde, ist bereits jetzt Standard.
Gleichzeitig eröffnen die Änderungen auch die Möglichkeit, Kontrollen effizienter zu gestalten. Handelt es sich bei dem Scanner nämlich um einen der EDS-Klasse C2 oder höher, dürfen die Geräte in der Tasche verbleiben. Ob das der Fall ist, ist wie oben beschrieben aber eben flughafenabhängig. Daher hier ein paar Tipps, wie man ohne unnötige Verzögerungen durch die Kontrollen kommt.
Alles was auf’s Band kommt, reist zusammen und hat einen festen Platz
Aktuell schleppe ich einen halben Zoo an technischen Geräten mit. Zwei Laptops, ein iPad, ein Kindle, ein Blackberry, ein iPhone, zwei unterschiedlich große externe Akkus, einen mobilen Hotspot und einen USB-Konferenzlautsprecher inklusive dem üblichen Zubehör wie Mäusen, Kabeln, Ladegeräten. Alle diese Geräte haben einen festen Platz in meinem Rollkoffer. Die Rechner kommen jeweils in ein großes Fach. Sie stecken zusätzlich zwar in ihren Schutzhüllen, die bleiben aber offen.
Ladegeräte und Kabel kommen in eine eigene Tasche, die in das vordere Rollkofferfach kommt. iPad und Kindle stecken ebenfalls in diesem Fach. Die Mobiltelefone dürfen als einzige außerhalb des Rollkoffers reisen und zwar in meinen Hosentaschen.
Entwickle ein System
Egal an welchem Flughafen bin, ich gehe immer ähnlich vor. Als Erstes landen Jacke und Handtasche in einer Box. Danach folgen die Laptops, dann iPad, Kindle, der Flüssigkeitenbeutel und Kabeltasche und zum Schluss der Rollkoffer. Wichtig: Genug Boxen sichern. Unter fünf komme ich selten weg. An einigen Flughäfen wie beispielsweise München, wo die Boxen kleiner sind, sind es auch schon mal sieben. Wenn das Band lang genug ist oder einen Vorbereitungsbereich hat – Frankfurt hat so einen – kommt der Rollkoffer vor den Geräten auf’s Band. So kann man auf der anderen Seite alles wieder direkt in der Tasche verstauen und muss nicht warten. Geht das nicht, sollte man seine Sachen erstmal in einer Box sammeln und die restlichen wieder in den Kreislauf geben. Das spart Platz am Packplatz und die nachfolgenden Passagiere müssen nicht unnötig auf Boxen warten.
Wartezeit ist Vorbereitungszeit
Egal wie effizient das Sicherheitsgetriebe funktioniert, um ein wenig Wartezeit kommt man selten herum. Zeit, die sich nutzen lässt, um sich schon mal auf das Auspackballett vorzubereiten. Das heißt: Jacke aus, Schal ab und wahlweise in den Koffer oder die Handtasche stopfen. Alle Gegenstände aus Hosen- oder Rocktaschen kommen ebenfalls in die Handtasche. Alle Taschen mit zu scannendem Inhalt öffnen. Wer weniger Zeug transportiert, kann auch schon die ersten Sachen rausnehmen.
Sei nett
Reisen wird gleich angenehmer, wenn die Mitmenschen einen nicht anbrüllen oder anrempeln. Es ist nicht verboten, sich beim Sicherheitspersonal zu bedanken, wenn sie einem eine Box reichen. Auch ein freundlicher Gruß lockert die Stimmung in der Regel auf. Immer dran denken: Das Gegenüber ist nicht darauf aus, einen zu schikanieren.